© Anton Prock 2014
Wichtige Heilige
Man kann mehrere Gruppen von Heiligen unterscheiden:
Erste Märtyrer
Stephanus und Laurentius
Vierzehn Nothelfer
Achatius, Ägidius, Barbara, Blasius, Christophorus, Cyriacus,
Dionysius, Erasmus, Eustachius, Katharina von Alexandrien,
Margarethe, Georg, Pantaleon, Veit (Vitus)
Schon im 9. Jh. wurden die 14 Nothelfer angerufen und
verehrt. In ihren Legenden baten manche Heilige vor ihrem
Tod um die Gnade der Fürbitte und erhielten den Auftrag, bei
Anrufung hilfreich vermitteln zu dürfen. Den einzelnen
Heiligen wurden Aufgabenbereiche zugewiesen. Die
menschliche Ohnmacht gegen die Schicksalsschläge und
Katastrophen der Zeit wurde mit Hilfe der Nothelfer
bekämpft. 1377 ordnete der Regensburger Bischof Konrad
von Haimburg die Verehrung der hll. Barbara, Katharina und
Margarethe an. Der Volksmund erfand den Merkvers:
“Barbara mit dem Turm, Margarethe mit dem Wurm,
Katharina mit dem Radl, das sind die heiligen drei Madl.”
Regensburg wurde zum Zentrum des Nothelferkults. Durch
eine Vision wurde der Kult um die Nothelfer volkstümlich.
Der Legende nach sind dem Klosterschäfer Hermann Leicht
nahe der Zisterzienserabtei Langheim in Oberfranken 1445
und 1446 vierzehn Gestalten erschienen, die sich als die “14
Nothelfer” ausgaben und den Bau einer Kapelle am Ort ihrer
Erscheinung forderten. 1774 baute Balthasar Neumann die
noch heute viel besuchte Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen.
Pestheilige
Pirmin, Rochus, Sebastian, Rosalia, Karl Borromäus
Weite Teile Europas wurden vom 14. bis zum 17. Jh. (Tirol vor
allem 1611/12) immer wieder von der Pest heimgesucht. Den
hilflos ausgelieferten Gläubigen blieb nur das Gebet.
Bauernheilige
Leonhard, Isidor, Notburga von Eben
Das bäuerliche Brauchtum war mit dem Ablauf des
Kirchenjahres engstens verbunden. Bestimmte Heiligenfeste
galten als Lostage für die Wettervorhersage, andere für
Zahltage, wiederum andere für Markttage oder als Termine
für den Dienstbotenwechsel. Hauptanliegen der Bauern
waren günstiges Wetter, reiche Ernte, Gesundheit für das
Vieh und den Menschen sowie ein guter Arbeitsplatz für
Knechte und Mägde.
Diözesanpatrone, Landespatrone von Tirol, Trient,
Salzburg, Stadtpatron von Innsbruck
Kassian, Ingenuin, Albuin, Petrus Canisius, Vigil, Rupert,
Virgil, Georg, Josef von Nazareth, Pirmin
Ordensheilige
Benedikt von Nursia, Augustinus, Bernhard von Clairvaux,
Franziskus, Norbert von Xanten, Ignatius von Loyola
Für mehr Informationen zu
den einzelnen Heiligen bitte
deren Namen rechts anklicken.
Blasius
Der als Bischof dargestellte Heilige
rettete einen vom Erstickungstod
bedrohten Knaben durch Aufleben von
zwei überkreuzten Kerzen auf den Hals.
Eine Fischgräte blieb dem Knaben im
Hals stecken. Der Heilige wird bei
Halsleiden angerufen. Als Attribut hat
er eine Kerze oder zwei Kerzen.
Hl. Georg (2. Landespatron von Tirol nach Josef)
Der Offizier und Soldat im römischen Heer ist sowohl
in der Ostkirche als auch im Westen sehr häufig
dargestellt. Er verkörpert den Kampf gegen das Böse.
Laut Legende wird eine Stadt von einem Drachen
bedroht, dem die Bewohner ihre Kinder opfern
müssen. Die Reihe kommt auch an die Königstochter.
Da erscheint der Heilige auf einem weißen Pferd und
überwältigt den Drachen. Dargestellt ist der Heilige
als Soldat auf weißem Pferd mit einem Drachen. Er
ist der bedeutendste Ritterheilige.
Hl. Dionysius
Erster Bischof von Paris. Er wurde
auf dem Montmatre enthauptet,
trug jedoch seinen Kopf bis zu der
von ihm gewünschen
Begräbnisstätte. Die über seinem
Grab errichtete Kirche Saint Denis
wurde zur Grabstätte der
französischen Könige. Der Bischof
trägt seinen Kopf in der Hand.
Katharina von Alexandrien
Die zur Christin bekehrte Königstochter wurde
auf ein Rad mit spitzen Zacken gebunden. Es
erschienen jedoch Engel und zerstörten das
Rad. Katharina wurde schließlich enthauptet.
Sie ist sehr oft mit den beiden hll. Barbara
und Margarethe zu finden. Im Volksmund gibt
es den Spruch: Barbara mit dem Turm,
Margarethe mit dem Wurm (Drachen),
Katharina mit dem Radl, das sind die heiligen
drei Madl. Dargestellt ist sie mit dem
zerstörten Zackenrad und mit Schwert.
Hl. Pantaleon
Dem römische Arzt wurden
die Hände auf dem Kopf
angenagelt. Dargestellt ist
er meist in vornehmer
Kleidung, angenagelten
Händen oder Nagel in der
Hand, Harngefäß zur
Harnschau.
Margarethe von Antiochien
Sie wurde Christin und deshalb ins
Gefängnis gesperrt. Dort erschien ihr
der Teufel in Form eines Drachens
oder einer Schlange und verschlang
sie. Sie hatte jedoch ein Kreuz bei sich
und der Teufel spie sie wieder aus.
Margarethe ist häufig mit den hll.
Barbara und Katharina dargestellt. Sie
hält einen Kreuzstab und hat einen
Drachen oder eine Schlange bei sich.
Hl. Veit (Vitus)
Der beliebte Bauernheilige
schützt vor Besessenheit
(Epilepsie). Er erlitt viele
Martern, so wurde er etwa
in einem Kessel mit
siedendem Öl gekocht.
Sein Hauptattribut ist der
Ölkessel.
Hl. Sebastian
Nachdem der römische Offizier Christ geworden war, wurde er an einen
Baum gebunden und von Pfeilern durchbohrt. Eine Christin pflege ihn.
Schießlich wurde er mit Keulen erschlagen und in die Cloaca Maximia
geworfen. Als während einer Pestepidemie seine Reliquien 680 durch Rom
getragen wurden, erlosch die Pest sofort. Deshalb ist er beliebter
Pestpatron. Die Pfeile symbolisieren raschen und unerwarteten Tod bei
Mensch und Tier, wovor der beliebte Bauernheilige schützen soll.
Dargestellt ist er als mit einem Lendentuch bekleideter Mann oder Soldat,
an einen Baum oder eine Säule gebunden, von Pfeilen durchbohrt.
Hl. Leonhard
Der Adelige legte als Einsiedler im Wald, betreute Kranke und
Gefangene und gründete das Kloster Noblac. Die Bauern
suchten bei ihm Rat bei Viehkrankheiten. Laut Legende sollen
auf sein Gebet die Fesseln und Ketten von Gefangenen, die ihre
Taten wirklich bereuten, abgefallen sein. Als Votivgaben
verehrten die Menschen dem Heiligen Hufeisen von Pferden
oder Ketten von Gefangenen, die sie zusammenschmiedeten
und um Kirchen legten. Dargestellt wird Leonhard als Mönch
oder Benediktinerabt mit Vieh, Gefangenen, Ketten, Fessseln.
Hl. Vigil (Bischof, Patron der
Diözese Trient)
Laut Legende zerstörte er im
Sarcatal nördlich des Gardasees
eine von Heiden verehrte Saturn-
Statue und wurde deshalb von
den Bewohnern mit Knüppeln und
Holzschuhen erschlagen. Sein
Attribut ist der Holzschuh. Seine
Reliquien befinden sich im Dom
von Trient.
Hl. Karl Borromäus
Der Erzbischof und Kardinal von Mailand
lebte im 16. Jh. und kümmerte sich
intensiv um Pestkranke. Er ist in
Kardinalskleidung (rot-weiß-rot) mit
flachem Hut, oft auch mit Totenkopf
(Zeichen der Vergänglichkeit), dargestellt.
Dem Pestpatron sind die Karlskirche in
Volders und jene in Wien geweiht.
Hl. Ingenuin und hl. Albuin
Bischöfe von Säben. Ingenuin
ging 590 als Friedensvermittler
zwischen den Franken und
Langobarden in die Geschichte
einging. Albuin verlegte um 1000
den Bischofssitz von Säben nach
Brixen. Beide Patrone der
Diözese Brixen sind als Bischöfe
dargestellt, allerdings ohne
bestimmte Attribute.
Hl. Notburga von Eben
Laut Legende wurde die einzige Tiroler Heilige 1265 in Rattenberg geboren.
Sie arbeitete auf der nahen Rottenburg als Dienstmagd und gab den Armen
und Kranken zu essen und zu trinken. Der junge Graf verbot ihr dies jedoch.
Er entließ sie und sie ging zu einem Bauern in Eben am Achensee in den
Dienst. Als sie dort einmal nach dem Abendläuten nicht zum Gebet gehen
durfte, bat sie um ein Zeichen des Himmels. Sie warf ihre Sichel in die Luft,
die an einem Sonnenstrahl hängen blieb. Der junge Graf von Rottenburg
holte sie wieder zurück, da viel Not und Elend eingekehrt war. Als sie ihr
nahes Ende fühlte, gab sie folgende Anweisungen. Man solle ihre Leichnam
auf ein Ochsengespann legen und sie dort begraben, wo dieses anhalte. Der
Karren zog durch den Inn, der sich teilte, weiter durch den Kasbachgraben
nach Eben an Achensee. Dort ist sie im Hochaltar beigesetzt.
Dargestellt wird die Heilige als junge Bauernmagd in bäuerlicher Tracht mit Sichel, Brot, Krug oder
Wasserkanne, Getreidegarbe, Schlüssel (sie hatte auf der Rottenburg überall Zugang.)
Hl. Isidor
Der spanische Bauernheilige soll während
der Arbeitszeit gebetet haben, während
Engel den Pflug zogen. Meist ist er mit der
hl. Notburga von Eben abgebildet.
Dargestellt ist er in Kniehose mit einer
Schaufel oder einem anderen
landwirtschaftlichen Gerät (Rechen,
Heugabel, Dreschflegel).
Hl. Ingenuin und hl. Albuin
Bischöfe von Säben. Ingenuin
ging 590 als Friedensvermittler
zwischen den Franken und
Langobarden in die Geschichte
ein. Albuin verlegte um 1000
den Bischofssitz von Säben nach
Brixen.
Beide sind als Bischöfe
dargestellt, allerdings ohne
bestimmte Attribute.
Hl. Rochus
Der reiche Franzose verschenkte sein
Vermögen, pilgerte nach Rom und pflegte
Pestkranke. Er selbst erkrankte und zog sich
in den Wald zurück, wo ihn ein Engel heilte
und ein Hund ihn mit Brot versorgte. Der
Heilige mit Pilgerstab, -hut und -muschel
streckt sein Knie mit der Pestwunde vor
und weist darauf hin. Häufig ist auch der
Hund dabei.
Hl. Kassian
Der Heilige gilt als der Gründer des
Bistums Säben (4. Jh.) im Eisacktal. Um
1000 wurde der Bischofssitz nach Brixen
verlegt. Kassian wird gerne mit dem hl.
Kassian von Imola gleichgesetzt, den
seine Schüler mit Schreibgeräten zu
Tode marterten. Dargestellt ist der
Patron der Diözese Brixen als Bischof.
Christophorus
Es gibt viele Legenden. Der starke Mann suchte das höchste
Wesen und diente einem König. Dieser fürchtete sich jedoch
vor dem Teufel und der Heilige wurde Begleiter des Teufels.
Als der Teufel ein Kreuz sah, machte er einen Bogen darum.
Christophorus verließ den Teufel, suchte weiter und trug
Menschen über einen Fluss. Eines Tages kam ein kleines
Kind. Er nahm es auf die Schulter und es wurde immer
schwerer. Der Heilige glaubte nicht, dass dies der Sohn
Gottes sei. Als er seinen Stab am anderen Ufer in die Erde
steckte, blühte er. Christophorus ist Patron der Reisenden. Er
ist abgebildet mit einem Fluss, Stab, Jesuskind, Weltkugel.
Hl. Petrus Canisius
Jesuit, Kirchenlehrer, 1571-1577
Hofprediger in Innsbruck,
Begründer des Jesuitenkollegs in
Innsbruck und in Hall. Er war einer
der wichtigsten Verteidiger des
Glaubens zur Zeit der Reformation
im deutschsprachigen Raum. Der
Patron der Diözese Innsbruck
wird als einfacher Mann mit Buch
(Gelehrsamkeit) dargestellt.
Hl. Cyriacus
Laut Legende heilte der Heilige
die vom Teufel besessene
Tochter des Kaisers Diokletian.
Er wird angerufen bei
Besessenheit. Dargestellt ist er
als Diakon mit einem Drachen
oder einer Schlange.
Eustachius
Der Feldherr Kaiser Trajans
soll nach der Erscheinung des
Gekreuzigten im Geweih
eines Hirschen bekehrt
worden sein. Er ist als Soldat
mit einem Hirsch, der im
Geweih ein Kreuz hat,
dargestellt.
Erasmus
Dem heiligen Bischof wurden mit
einer Seilwinde die Gedärme aus
dem Leib gezogen. Er wird gegen
Leibschmerzen angerufen. Sein
Attibut ist die Schiffswinde,
allerdings sind dort statt des Seils
seine Gedärme aufgewickelt.
Hl. Virgil (Diözesanpatron von Salzburg)
Der irische Mönch kam im 8. Jh. als Missionar
nach Bayern, wurde 745 Abt des Klosters St.
Peter und zugleich Bischof von Salzburg. Er gilt
als Erbauer des ersten Salzburger Doms.
Dargestellt ist er als Bischof mit einem Modell
des Doms.
Die hll. Rupert, Virgil und Erentrudis sind die
Diözesanheiligen von Salzburg.
Hl. Barbara
Die Königstochter wurde Christin und deshalb von
ihrem Vater in einen Turm eingesperrt. Der Turm
hatte zwei Fenster. Als der Vater von einer Reise
zurückkam, fand er drei Fenster - Symbol der
Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Er ließ sie enthaupten.
Sie bringt den Sterbenden die letzte Kommunion. Da
sie sich auf ihrer Flucht in einer Felsspalte versteckte
und der Fels sich schützend um sie schloss, ist sie die
Patronen der Bergleute (etwa in Hall in Tirol, einst
dort Salzabbau).
Brauchtum: Am 4. Dezember (Fest der Heiligen)
werden Kirschbaumzweige abgeschnitten und in
Wasser gestellt. Sie blühen zu Weihnachen.
Dargestellt ist sie als Königstochter mit einem Turm,
Kelch und Hostie, aber auch mit Schwert.
Hl. Rupert (Diözesanpatron von Salzburg)
Der aus Irland stammende Heilige war Missionar in Worms und
kam um 700 nach Salzburg. Dort gründete er das älteste Kloster
Österreichs, St. Peter, und das Frauenkloster St. Erentrud auf dem
Nonnberg. Als Abt von St. Peter und Bischof von Salzburg machte
er die Stadt zu einem wichtigem Missionszentrum. Dargestellt ist
er als Bischof mit Salzfass, ein Hinweis auf den Reichtum
Salzburgs durch Salzabbau und Salzhandel.
Benedikt von Nursia
Als Begründer des Benediktinerordens lebte der
Heilige um 500. Bekannt ist seine Ordensregel: Ora
et labora (bete und arbeite). Dargestellt ist der
Heilige als Mönch in schwarzer Kutte sowie mit
einem Kelch mit einer Schlange. Der Legende nach
gab man ihm Gift zu trinken, das jedoch in Form
einer Schlange entwich.
Hl. Laurentius
Der gebürtige Franzose lebte als Diakon in Rom. Als
Papst Sixtus zum Martyrium geführt wurde,
übergab er Laruentius den Kirchenschatz, den
dieser unter den Armen verteilte. Der Legende nach
wurde er auf einem Rost hingerichtet. Er zählt mit
dem hl. Stephanus zu den ersten Märtyrern.
Dargestellt ist Laurentius als junger Diakon mit dem
Rost und manchmal auch mit der Märtyrerpalme.
Hl. Pirmin (Stadtpatron Innsbrucks)
Der Abt und Wanderbischof im 7. Jh.
war auf der Insel Reichenau im
Bodensee und im Elsass zu finden. Seine
Überreste wurden nach Innsbruck
übertragen und befinden sich heute auf
einem Seitenaltar links in der
Jesuítenkirche. Der Pestpatron ist als
Bischof mit Schlangen und anderen
kriechenden Tieren dargestellt.
Hl. Augustinus
Der Bischof von Hippo in Nordafrika lebte um
400 und begründete den Orden der
Augustiner. Er ist auch einer der vier
lateinischen Kirchenväter.
Dargestellt wird er als Bischof mit einem
flammenden Herzen als Zeichen der
göttlichen Liebe. Manchmal ist ein kleines
Kind mit einem Löffel oder einer Muschel
dabei, welches das Meer ausschöpfen wollte,
was jedoch unmöglich ist. So ist es auch
unmöglich, die Dreifaltigkeit zu verstehen.
Hl. Bernhard von Clairvaux
1098 wurde der Zisterzienserorden von Robert von Molesme
gegründet. Wenige Jahrzehnte danach brachte der hl. Bernhard
den Orden zu seiner ersten Blüte. Der ausgezeichnete Gelehrte,
Redner und Prediger beeinflusste Päpste und Könige und war
ein glühender Marienverehrer und Mystiker. Sein Orden
verbreitete sich innerhalb weniger Jahrzehnte in ganz Europa.
Dargestellt ist Bernhard in der weißen Ordenstracht der
Zisterzienser mit einem Kreuz und den Leidenswerkzeugen
Christi. In Tirol gibt es das Zisterzienserstift Stams.
Hl. Elisabeth und hl. Zacharias
Die Verwandten von Maria bekommen
erst in hohem Alter einen Sohn -
Johannes den Täufer. Ein Engel
verkündet Zacharias die Geburt des
Sohnes. Elisabeth wird als ältere Frau
mit Kopftuch, Zacharias als alter
jüdischer Priester mit gehörnter Mitra
und mit Weihrauchfass dargestellt.
Hl. Franziskus von Assisi
Franziskus wurde als Sohn eines reichen Kaufmanns
in Assisi geboren, zog sich jedoch in die Einsamkeit
zurück und gründete den Bettelorden der
Franziskaner. Die Mönche ließen sich vor allem in
den Städten nieder und kümmerten sich um die
dortigen Bewohner. Bekannt ist er auch wegen
seiner Liebe zu den Tieren. Dargestellt ist der
Heilige als Mönch mit brauner Kutte und kleinem
Kreuz. Ein Totenkopf kann auf Buße und Askese
hinweisen.
Norbert von Xanten
Nach einer Gotteserscheinung in Prémontré
gründete er 1120 den Orden der
Prämonstratenser. Meist ist er in weißer
Ordenstracht oder als Bischof mit einer Monstranz
und einer Teufelsfigur zu Füßen (Kampf gegen den
Ketzer Tanchelin) dargestellt. Ein Kelch mit Spinne
weist darauf hin, dass ihm eine Spinne in einem
Messkelch nichts anhaben konnte. In Innsbruck
gibt es das Prämonstratenserstift Wilten.
Hl. Agnes
Die Römerin wählte Christus zum Bräutigam.
Ihre Folterungen überstand sie unversehrt.
Schließlich wurde sie enthauptet. Der Legende
nach erschien sie acht Tage nach ihrem Tod
ihren Eltern mit einem Lamm. Dargestellt ist
die Heilige als junge Frau mit einem Lamm, oft
auch mit einem Schwert und der
Märtyrerpalme.
Hl. Elisabeth von Thüringen
Die Adelige kümmerte sich intensiv um
Arme und Kranke und gab ihnen zu essen
und zu trinken.
Dargestellt ist sie als Frau mit
Kopfbedeckung, mit Broten und mit
einem Trinkgefäß. Häufig knien bittende
Menschen zu ihren Füßen.
Hl. Josef von Nazareth (Landespatron von Tirol)
Der schon sehr alte Josef wurde durch das Wunder der
blühenden Stäbe zum Ehemann der jungen Maria auserwählt. Er
wurde zum Ziehvater von Jesus.
Dargestellt ist der Heilige häufig als Mann mit Bart und dem
Jesuskind, aber auch als Handwerker (Tischler, Zimmermann)
und zusammen mit Jesus und Maria als heilige Familie. Die Lilie
ist ein Zeichen der Unschuld.
Seit 1765 ist er Schutzpatron Österreichs, seit 1772 Tiroler
Landespatron. Vor ihm war es in Tirol der hl. Georg.
Maria Magdalena
Maria aus Magdala am See Genezareth ist eine
der Frauen, die Jesus nachfolgten, der sie von den
sieben Dämonen befreit hat. Sie ist auch bei der
Kreuzigung und der Grablegung Jesu anwesend.
Beim Gastmahl im Hause Simon erscheint die
Sünderin, wirft sich Jesus zu Füßen, benetzt seine
Füße mit ihren Tränen und reinigt sie mit Salbe.
Dargestellt ist sie als Sünderin mit langem,
offenem Haar. Ihre Attribute sind das Salbgefäß
und oft auch ein Totenkopf (Zeichen der
Vergänglichkeit).
Hl. Cäcilia
Cäcilia heiratet einen Christen, der
aber im Zuge der Verfolgungen getötet
wird. Beim Klang ihrer Hochzeitsmusik
soll sie zu Gott gebetet haben, er
möge ihr Herz und ihren Leib
unbefleckt lassen. Die junge Patronin
der Kirchenmusik wird meist mit einer
Orgel dargestellt.
Hl. Johannes (von) Nepomuk
König Wenzel von Böhmen, dessen
Beichtvater der Heilige war, wollte wissen, was
die Königin gebeichtet hatte. Doch Johannes
blieb standhaft und brach das
Beichtgeheimnis nicht. Deshalb wurde er vom
König von einer Brücke in Prag in die Moldau
gestürzt. Um sein Haupt bildete sich ein Kranz
von fünf Sternen. Abbildungen sind sehr
häufig bei Gewässern und auf Brücken zu
finden. Dargestellt wird der Brückenheilige als
Geistlicher mit Birett, Palmzweig und Kreuz.
Hl. Nikolaus von Myra in Kleinasien
Um den Bischof entstanden mehere Legenden.
So warf er etwa drei armen Mädchen drei
Goldkugeln durch das Fenster, damit diese
heiraten konnten. Er gilt als Patron der Schiffer,
da er in Seenot geratene Pilger gerettet hat. Der
Bischof war auch eine Art Schulinspektor und
beschenkte die Kinder, wenn sie etwas wussten.
Dargestellt wird der beliebte Heilige als Bischof
mit Buch (Gelehrsamkeit) und drei goldenen
Kugeln.
Hl. Romedius von Thaur
Der Tiroler Adelige, der auf der Burg Thaur
(heute Ruine) lebte, wollte laut Legende auf
einem Pferd nach Trient reisen, um den
dortigen Bischof zu besuchen. Als ein Bär
das Pferd tötete, zwang er diesen, ihn nach
Trient zu bringen. Romedius wurde in Tavon
auf dem Nonsberg Einsiedler. Dort ist er
auch bestattet. Dargestellt wird Romedius
meist als Pilger mit einem Bären.
Hl. Theresa von Avila
Die spanische Heilige des 16. Jh.
reformierte den Orden der
Karmeliterinnen, überwand schwere
Krankheiten und seelische Prüfungen und
schrieb mystische Briefe. Dargestellt wird
sie als Nonne mit einem Pfeil, der ihr Herz
durchbohren kann (Zeichen von Ekstase
und göttlicher Liebe) und einer Taube
(göttliche Inspiration).
Hl. Florian
Der römische Verwaltungsbeamte wurde während der
Christenverfolgungen 304 von einer Brücke in die Enns gestürzt.
An der Stelle, an der sein Leichnam ans Ufer geschwemmt
wurde, entstand laut Legende Stift St. Florian in Oberösterreich.
Er wird gerne als römischer Soldat oder mittelalterlicher Ritter
mit einem brennenden Haus und einem Löschkübel dargestellt.
Eine Legende berichtet, dass er mit seinem Gebet ein
brennendes Haus gelöscht habe. Verehrt wird er gegen Wasser
und Feuer und ist bei uns sehr häufig zu finden. Viele Siedlungen
wurden früher von Feuer, Muren und Überschwemmungen
heimgesucht.
Hl. Ursula
Laut Legende unternahm die schöne Tochter des Königs
von Britannien (Bretagne) mit 10 edlen Jungfrauen und
11.000 Mägden mit dem Schiff eine Pilgerfahrt über Köln
nach Basel, dann zu Fuß weiter nach Rom. Bei der
Rückkehr wartete in Köln der Hunnenkönig auf sie und
ließ alle ermorden. Zuletzt erschoss der König selbst
Ursula mit einem Pfeil, da sie nicht seine Frau werden
wollte. Dargestellt wird die Heilige meist als junge
Königstochter mit einer Fahne und einem Pfeil.
Hl. Michael
Der Erzengel stürzte mit seinem
Kreuzstab die abtrünnigen Engel vom
Himmel in die Hölle hinab. Beim
Weltgericht ist er der Seelenwäger, der
die guten und schlechten Taten der
Menschen aufzeigt. Dargestellt wird er
als Engel oder Krieger mit der
Seelenwaage und dem Schwert sowie
mit dem Kreuzstab. Abbildungen sind
häufig auf Friedhöfen zu finden.
Hl. Wolfgang
Der Lehrer, Mönch, Bischof von Regensburg
und Einsiedler starb 994. Von Regensburg zog
er nach St. Wolfgang in Österreich. Der
Legende nach warf er ein Beil (eine Axt) von
einem Berg herab, um so den Ort für den Bau
seiner Kapelle (an der Stelle der heutige
Kirche St. Wolfgang) zu finden. Dargestellt
wird er als Bischof mit einem Beil und dem
Modell einer Kirche.
Hl. Maria mit Jesuskind
Als Mutter von Jesus ist Maria die
wichtigste Heilige. Ihre Kleidung weist
meist die Farben Blau (Himmelskönigin),
Rot (Liebe, aber auch Opfertod Christi -
Blut), Weiß (Unschuld) und Gold
(Erhabenheit) auf. Sie hat zahlreiche
Attribute, so etwa die Lilie (Unschuld),
die Mondsichel (schön wie der Mond),
einen Sternenkranz (Himmelskönigin).
Hl. Stephanus
Der Diakon kam durch seine Predigten
mit den gesetzestreuen Juden in
Jerusalem in Konflikt. Er bewies in einer
eindrucksvollen Rede aus dem AT, dass
Jesus der Erlöser ist. Für diese
“gotteslästerliche” Anschauung
steinigten ihn die Juden. Er ist als
Diakon mit Steinen dargestellt.
Antonius von Padua
Der in Lissabon geborene Heilige trat in den
Franziskanerorden ein und zog als Missionar
und Prediger in Oberitalien und Südfrankreich
umher. Ab 1228 war er Leher in Padua, wo er
auch in der großen Basilika bestattet liegt.
Dargestellt ist er als Franziskanerpater mit
brauner Kutte, einer Lilie (Unschuld) und dem
Jesuskind, das ihm einmal bei einem innigen
Gebet erschienen sein soll. In Rietz im
Oberinnal besteht eine eigene Antoniuskirche.
Hl. Anna und hl Joachim (Eltern der Maria)
Anna und Joachim, die Eltern Marias, sind meist zusammen
dargestellt, Anna meist als ältere Frau mit Kopftuch oder
Haube und mit Buch (Altes Testament), Joachim als alter,
bärtiger Mann mit langem Rock oder Mantel, Krückstock oder
Hirtenstab mit schaufelförmigem oberen Ende. Häufig haben
sie ein Körbchen mit zwei Tauben dabei, eine Opfergabe, da
sie sich ein Kind wünschen. Ein Engel verkündet ihnen die
Geburt einer Tochter. Maria wird ohne Erbsünde empfangen
(Unbefleckte Empfängnis).
Hl. Anna und hl Joachim (Eltern der Maria)
Anna und Joachim, die Eltern Marias, sind meist zusammen
dargestellt, Anna meist als ältere Frau mit Kopftuch oder
Haube und mit Buch (Altes Testament), Joachim als alter,
bärtiger Mann mit langem Rock oder Mantel, Krückstock oder
Hirtenstab mit schaufelförmigem oberen Ende. Häufig haben
sie ein Körbchen mit zwei Tauben dabei, eine Opfergabe, da
sie sich ein Kind wünschen. Ein Engel verkündet ihnen die
Geburt einer Tochter. Maria wird ohne Erbsünde empfangen
(Unbefleckte Empfängnis).
Hl. Ignatius von Loyola
Nach einer schweren Kriegsverletzung zog sich der
spanische Adelige zurück in die Einsamkeit und erfuhr
Marienerscheinungen. Er studierte in Paris Theologie
und gründete 1534 den Orden der Jesuiten (Societas
Jesu - SJ), der sich vor allem der Mission in Übersee
(Indien, China ec.) und der Unterstützung der
Gegenreformation verschrieb. Die Jesuiten gründeten
Gymnasien und Universitäten. Er ist dargestellt als
Priester (oft mit schwarzem Gewand) und dem IHS-
Zeichen für Jesus.
Erzengel Raphael und Tobias
Der alte Tobit erblindet und schickt seinen
Sohn Tobias zu einem Freund, um Geld
einzuholen. Der Erzengel Raphael bietet sich
in Gestalt eines Jugendlichen als Begleiter an.
Tobias fängt einen Fisch, dessen Leber, Galle
und Herz er aufbewahrt. Leber und Herz
befreien eine Verwandte von einem Dämon,
die Fischgalle gibt seinem Vater das
Augenlicht wieder.
Hl. Elisabeth und hl. Zacharias
Die Verwandten Marias bekommen erst
in hohem Alter einen Sohn - Johannes
den Täufer. Ein Engel verkündet
Zacharias die Geburt dieses Sohnes.
Elisabeth wird als ältere Frau mit
Kopftuch, Zacharias als alter jüdischer
Priester mit gehörnter Mitra und mit
Weihrauchfass dargestellt.
Hl. Martin von Tours
Der römische Offizier soll einem
frierenden Bettler die Hälfte seines
Mantels geschenkt haben. Die zweite
Szene zeigt ihn mit einer Gans. Als er
zum Bischof gewählt wurde, versteckte
er sich, doch Gänse verrieten ihn durch
ihr Geschnatter. Zu Martini (11. Nov.)
mussten die Bauern ihrem Herrn
Naturalien abliefern, u. a. auch Gänse.
Der Bauernheilige ist in Tirol häufig zu
finden.
Hl. Johannes der Täufer
Sohn von Elisabeth und Zacharias, ein halbes
Jahr vor Jesus geboren. Er zog in die Wüste
und trat dort als Prediger auf. Herodes nahm
ihn gefangen und ließ ihn enthaupten.
Dargestellt wird er meist als Asket in
Fellbekleidung mit Kreuzstab und dem Lamm
als Zeichen des Gotteslamms. Er ist auf vielen
Taufbecken zu finden, wo er mit einer Schale
oder Muschel Jesus im Fluss Jordan tauft.
Johannes gilt auch als Wegbereiter für Jesus.
Hl. David
König Saul (Altes Testament) ist
schwermütig und lässt den Schafhirten
David holen, damit ihm dieser auf der
Harfe vorspiele. Später besiegt David den
Riesen Goliath. Dargestellt wird er
entweder als Jüngling in Hirtentracht mit
einer Steinschleuder oder als König mit
Krone und einer Harfe. Gerne wird er mit
der hl. Cäcilia abgebildet.
Ägidius
Einsiedler, von einer Hirschkuh
ernährt. Bei der Jagd auf die
Hirschkuh wird Ägidius vom
Gefolge des Westgotenkönigs
angeschossen. Der König bittet
Ägidius um die Gründung eines
Klosters (St. Gilles in Frankreich).
Benediktinerabt mit Stab,
Hirschkuh, Pfeil
Achatius
Anführer der 10.000 Märtyrer, die
unter Kaiser Hadrian gekreuzigt
und in Dornengestrüpp gestürzt
wurden. Er wird angerufen in
Todesangst und Zweifel.
Attribut: Dornzweig