© Anton Prock 2014
Das Letzte Abendmahl
Bei dieser letzten Zusammenkunft
von Jesus mit seinen zwölf
Jüngern vor der Gefangennahme
verabschiedet sich Jesus von
seinen Jüngern. Vorbild ist das
jüdische Passahmahl, das an die
Befreiung des jüdischen Volkes aus
der ägyptischen Gefangenschaft
erinnert. Jesus deutet seinen
bevorstehenden Tod an und
fordert die Apostel auf, künftig das
gemeinsame Mahl in Erinnerung
an ihn (zu seinem Gedächtnis) zu
halten. Das Brot auf dem Tisch
bezeichnet er als seinen Leib, den
er für die Menschen gegeben, den
Wein als sein Blut, das er für die Menschen vergossen habe. Im christlichen
Gottesdienst sind ja Brot (Leib Jesu) und Wein (Blut Jesu) die zentralen Elemente. Es
geht hier um das Leben nach dem Tod.
Jesus kündigt auch seinen Verrat
an. Der Apostel Judas Iskariot,
der spätere Verräter, kann dabei
nach der Schüssel greifen oder
Jesus kann ihm den Bissen
reichen. Judas wird als Verräter
gerne in gelber Kleidung
abgebildet und hält den
Geldbeutel mit den Silberlingen in
der Hand. Manchmal kann auch
ein kleiner Teufel bei ihm sein.
Neben Jesus sitzt meist der
jugendliche Johannes, der
Lieblingsjünger Jesu. Johannes
kann aber auch an der Brust Jesu
liegen, was auf die antike Sitte zurückgeht, beim Mahl zu liegen. In frühchristlichen
Darstellungen können alle Beteiligten nach antiker Sitte beim Tisch liegen.
Häufig ist die Szene in den Speisesälen (Refektorien) der Klöster zu finden.
Was ist dargestellt?
Grundsätzlich muss zwischen zwei Phasen des Abendmahls unterschieden werden:
In der ersten Phase kündigt Jesus den Verrat an und reicht Judas Iskariot den Bissen
Brot. Bei der zweiten Phase steht die Eucharistie im Vordergrund, die Einsetzung
von Brot und Wein.
Jesus und die zwölf Apostel sitzen um einem großen rechteckigen Tisch in einem
Saal. Im Zentrum oder an einem Tischende segnet Jesus Brot und Wein. Johannes
sitzt neben ihm, hat sogar oft seinen Kopf auf die Brust von Jesus gelegt. Die Apostel
selbst machen einen traurigen und niedergeschlagenen Eindruck, da ihnen Jesus von
seinem bevorstehenden Verrat berichtet hat. Sie fragen sich, wer der Verräter sein
wird. Jesus kann Judas Iskariot einen Bissen Brot zum Zeichen, dass er der Verräter
ist, reichen. Judas kann auch alleine oder isoliert an einer Seite des Tisches sitzen.
Auf dem Tisch werden Lamm, Fisch, Brot und Wein angeboten.