Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Fasces- oder Liktorenbündel (Rutenbündel)

Beim Fasces handelt es sich um ein weltliches Herrschersymbol. Die höchsten Beamten bei den Etruskern und im römischen Kaisertum wurden von Liktoren, Amtsdienern, begleitet, die als Zeichen der höchsten richterlichen Gewalt ein Rutenbündel (lat. fasces) mit sich trugen, in das eine Axt oder Doppelaxt eingewickelt war. Die Liktoren hatten die Aufgabe, den Weg durch die Straßen für die Amtsträger frei zu machen. Dazu benutzten sie Gerten, dünne, sehr biegsame Stöcke, um sich durchzusetzen. Meist handelte es sich dabei um Schilfrohr. Diese Gerten wurden später mit einem Lederriemen zum Rutenbündel verbunden. Die Axt bzw. das Beil war Symbol für die Todesstrafe. Allerdings fehlte den Liktoren in der Stadt Rom die Axt, da dort die hohe Gerichtsbarkeit formell dem Volk zustand. In der Zeit des Faschismus unter Benito Mussolini (1883- 1945) wurde das Rutenbündel als Zeichen von Recht und Ordnung wieder eingeführt. Der Begriff “Faschismus” leitet sich von Fasces ab.