© Anton Prock 2014
Maria Loreto
Die Legende von Maria Loreto erzählt von der Versetzung des Hauses der hl. Maria
durch Engel zunächst von Nazareth nach Dalmatien, später nach dem heutigen
italienischen Wallfahrtsort Loreto bei Ancona. Dies
geschah angeblich im Jahre 1291 anlässlich der
Bedrohung durch die Türken. In Loreto wurde 1468 über
dem Haus eine Basilika gebaut.
Das Haus selbst wurde von verschiedenen italienischen
Bildhauern mit einer skulpturengeschmückten
Marmorummantelung ausgestattet. Die Maße des mit
einem Tonnengewölbe versehenen Gebäudes sind
vorgegeben: Länge 9,25 m, Breite 4,1 m, Höhe 5 m.
Nachbildungen, sogenannte Loretokapellen, entstanden
in zahlreichen Orten im christlichen Europa. Eine
Loretokapelle hat nach alter Tradition nur ein kleines
Fenster, das Engelsfenster, durch das der Legende nach
der Engel den Raum betrat und Maria erschien
(Verkündigung). Die Wände bestehen aus meist
gemaltem Ziegelwerk.
Was ist dargestellt?
Die Maria von Loreto ist grundsätzlich in einer
Loretokapelle im Hochaltar zu finden.
Dabei handelt es sich um eine schwarze
Madonna. Madonnen mit dunkelbraunem oder
schwarzem Gesicht sind nicht selten. Dafür gibt
es mehrere Erklärungen. Manche entstammen
dem koptischen oder ägyptischen Kulturbereich.
Eine Stelle des Hoheliedes (1,5-7): “Ich bin zwar
dunkel, aber lieblich”, wird manchmal auf Maria
gedeutet. Vielleicht hängt mit der dunklen Farbe
und Maria eine Anspielung auf das Weibliche, ws
die dunkle Materie und ihre Vergeistigung
betrifft, zusammen. Es gibt mehrere bedeutende
Wallfahrtsorte mit schwarzen Madonnen, so
etwa Loreto, Monserrat, Altötting, Einsiedeln
oder Tschenstochau.