© Anton Prock 2014
Maria in der Kunst - allgemeine Aspekte
Maria gilt als Ideal der weiblichen Schönheit, ohne Makel,
sie ist vollkommen. Ihr
Gesicht kann lieblich sein,
Freude und Liebe ausdrücken,
aber auch Trauer und
Schmerz um ihren toten
Sohn. Sie kann einfach oder
prunkvoll gekleidet sein.
Häufig ist sie mit dem
Jesuskind dargestellt. Dabei soll vor allem der Aspekt der
Mutterliebe hervorgehoben werden.
Bei ihrer Kleidung sind vor allem vier Farben zu nennen:
Rot - Liebe, aber auch das Blut und der Opfertod Jesu,
Weiß - Unschuld, Blau - Himmel bzw. Himmelskönigin,
Gold - Erhabenes, Zeichen
des Königtums.
Häufige Attribute sind der
Kranz mit zwölf Sternen um
ihr Haupt und die
Mondsichel zu ihren Füßen.
Als Himmelskönigin kann sie
auch ein Szepter und eine
Erd- bzw. Weltkugel halten.
Manchmal sind ihr Sinnbilder und Symbole beigegeben.
Dazu zählen etwa der Turm Davids, die verschlossene
Pforte, verschiedene Blumen und Tiere etc.
Mariendarstellungen in der Gotik (ca. 1250-1520 in Österreich)
Ist die Mariendarstellung in der Romanik blockhaft,
abstrahiert und starr, so wird sie in der Gotik lebendig.
Es geht um die Abbildung von hoher ästhetischer
Vollkommenheit, Eleganz und Feinheit, um den
Ausdruck der vornehmen höfischen Welt. Ein Ideal der
Vollkommenheit wird angestrebt. Um 1400 spricht
man vom internationalen Stil, da eine große
Einheitlichkeit in Europa herrscht.
Es gibt den “Weichen Stil”: Weiche Formensprache,
weich fließende Gewänder, sanfte Darstellungen,
innige Beziehung zwischen Mutter und Kind,
raumgreifend, Bewegung
”Schöne Madonnen”: Muttergottes mit Kind, weich
fließendes Gewand mit zahlreichen Falten, Krone,
Maria stellt das schlanke Ideal der weiblichen
Schönheit dieser Zeit dar, S-Schwung.
Maria in der romanischen Kunst (ca. 1000-ca. 1250 in Österreich)
Maria wird häufig sitzend auf einem Thron
oder einer Bank dargestellt,
das Jesuskind steht frontal
auf ihren Knien. Der Thron
ist häufig Symbol für Jesus.
Die frühen Darstellungen
sind sehr blockhaft und
starr, Maria und das
Jesuskind wirken eher
leblos, kaum raumgreifend,
es gibt keine Beziehung
zwischen Mutter und Kind.
Es herrscht starke
Abstraktion. Individualität ist
nicht vorhanden. Erst ab ca.
1200 tritt ein gewisser Naturalismus ein, Mutter
und Kind beginnen langsam eine Beziehung zu
entwickeln, es zeigt sich eine gewisse
Lebendigkeit, Details werden herausgearbeitet.