Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Die zwölf Apostel

Das griechische Wort “apostolos” bedeutet “Gesandter”. Die zwölf Apostel sind jene

Jünger, die Jesus aus seiner großen Schar seiner Anhänger auswählte. Von den von

Jesus selbst eingesetzten zwölf Aposteln schied Judas Ischarioth nach seinem Verrat

aus und wurde nach der Himmelfahrt Christi durch Matthias ersetzt. Auch Paulus

kam später dazu und tritt häufig an die Stelle von Matthias. Manchmal sind auch 13

Apostel abgebildet.

Die Aufzählung der Namen erfolgt meist nach der im Lukasevangelium geschilderten

Reihenfolge der Apostelwahl (Lk 6,12-16). Simon (Petrus) und Andreas, Jakobus d. Ä.

und Johannes, Jakobus d. J. und Judas Thaddäus sind jeweils Brüderpaare.

Allen Aposteln gemeinsam ist die Kleidung nach antiker Art

mit Untergewand und Mantel. Als Attribute dienen

entweder eine Buchrolle oder ein Buch als Symbol der von

ihnen verkündeten Heilsbotschaft. Aber auch ein

Schriftband mit Evangelistentexten oder den Artikeln des

Apostolischen Glaubensbekenntnisses kann sie

kennzeichnen. Die Apostel sind die “Säulen der Kirche”,

einerseits wegen der Verkündigung des Glaubens,

andererseits in architektonischer Umsetzung als die “Säulen

des Kirchenbaus” - Apostelleuchter im Langhaus und im

Priesterchor.

Rechts sind die Apostel namentlich angeführt. Bitte auf einen Namen klicken.

Apostel (Kirche Steeg-Hägerau, Foto: A. Prock) Apostel (Kirche Steeg-Hägerau, Foto: A. Prock) Apostel (Kirche Steeg-Hägerau, Foto: A. Prock)
Andreas (X-Kreuz) - Paulus (Schwert) - Philippus (Kreuzstab)
Johannes (Kelch mit Schlange) - Paulus (Schlüssel, verkehrtes Kreuz) - Jakobus der Ältere (Pilgerstab, Pilgerhut, Pilgermantel, Pilgermuschel)
Judas Thaddäus (Keule) - Simon Zelotes (Säge) - Jakobus d. Jüngere (Walkerstange)
Thomas (Lanze) - Matthias (Beil) - Bartholomäus (abgezogene Haut) - Matthäus (Hellebarde)
Was hat es in Kirchen mit den Apostelleuchtern bzw. -kreuzen auf sich? Apostel (Kirche Steeg-Hägerau, Foto: A. Prock)