© Anton Prock 2014
Maria vom Siege (S. Maria de Victoria)
Bei dieser Darstellung handelt es sich um ein Thema der
Gegenreformation. Man sah darin nicht nur die Darstellung
der Erlösung, sondern auch die Überwindung aller Feinde
der Kirche. Maria ist Sinnbild der Siegerin in allen Kämpfen
gegen die Kirche, aber auch im Kampf gegen jede Irrlehre.
1571 fand die berühmte Seeschlacht von Lepanto (Festung
am Golf von Korinth) statt, in der die Christen die türkische
Flotte besiegen konnten. Die Führung der christlichen Liga,
bestehend aus Spanien, Venedig und dem Papst, oblag Don
Juan d’Austria. Der Papst ließ unter das Banner seiner
Flotte die Worte “in hoc signo vinces” - “in diesem Zeichen
wirst du siegen” anbringen. Zuvor
hatte er jedoch zum allgemeinen
Rosenkranzgebet aufgefordert. Da
der Sieg am ersten Rosenkranz-
Sonntag (erster Sonntag im
Oktober) errungen wurde, führte
man ihn auf die Hilfe der
Muttergotes zurück. Das führte u.
a. auch zur Ausbreitung von Rosenkranzbruderschaften. Der
neue Bildtypus wurde Maria vom Siege (S. Maria de Victoria)
genannt.
Was ist dargestellt?
Maria hält das Jesuskind im Arm, steht auf der Weltkugel, hat
den Drachen oder die Schlange (= das Böse) zu Füßen,
währen das Jesuskind mit einem langen Kreuzstab den
Drachen oder die Schlange tötet.