© Anton Prock 2014
Die Heilige Familie
•
Maria, Josef und Jesus
•
Anna und Joachim (Eltern der Maria)
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Elisabeth, ihr Ehemann Zacharias und ihr gemeinsamer
Sohn Johannes der Täufer (Verwandte der Maria)
Maria, Mutter von Jesus
Als Jungfrau und
Gottesmutter (Mutter von Jesus) nimmt Maria
von Anfang an eine ganz besondere Stellung ein.
Sie ist sozusagen die wichtigste Heilige und wird
in der Kunstgeschichte in verschiedenen
Darstellungen gezeigt (s. Kapitel Darstellungen
der Maria). Ihre Kleidung weist meist die Farben
Blau (Himmelskönigin), Rot (Liebe, aber auch
Opfertod Christi - Blut), Weiß (Unschuld) und
Gold (Erhabenheit) auf. Sie ist durch zahlreiche
Attribute gekennzeichnet, etwa durch die Lilie
(Unschuld), Sternenkranz auf dem Haupt (Himmelskönigin), Mondsichel (schön wie
der Mond) etc.
Josef von Nazareth (Fest 19. März, Tiroler
Landespatron seit 1772)
Er stammt aus der Familie Davids, lebte als
Zimmermann in Nazareth und dürfte schon sehr
alt gewesen sein. Unter mehreren Brautwerbern
ging er als Sieger hervor. Die Brautwerber hatten
Stäbe, doch nur jener Josefs blühte. Er verlobte
sich mit Maria und heiratete sie. Als er erfuhr,
dass Maria ein Kind erwartete, das jedoch nicht
von ihm stammte, wollte er sie verlassen. Ein
Engel erschien ihm im Traum und klärte ihn über
die Mutterschaft auf. Auf dem Weg zur
Volkszählung kam Jesus in Bethlehem zur Welt. Maria, Mosef und das Jesuskind
flohen vor König Herodes für sieben Jahre nach Ägypten. Nach der Rückkehr lebten
sie in Nazareth.
Josef gilt als Vorbild des fleißigen Familienvaters und Handwerkers (Zimmermann,
Tischler).
Er ist dargestellt als alter Mann mit Bart, dem Jesuskind, der Lilie (Unschuld),
Tischlerwerkzeug.
Josef ist seit 1765 der Schutzpatron Österreichs, seit 1772 Landespatron Tirols, seit
1870 Schutzpatron der ganzen Kirche.
Anna und Joachim
Die Eltern Marias sind
meist gemeinsam
dargestellt (Altarfiguren).
Beide sind schon relativ
alt und bitten Gott um ein
Kind. Joachim will im
Tempel zu Jerusalem ein
Opfer (ein Lamm oder
zwei Tauben) darbringen,
wird aber als
Unfruchtbarer vom
Hohenpriester
zurückgewiesen.
Beschämt zieht er sich in die Einsamkeit seiner Herden zurück. Da erscheint ein Engel
und verkündet ihm die Geburt einer Tochter. Auch Anna, die den Aufenthalt ihres
Ehemannes nicht weiß, erfährt von ihrer Schwangerschaft durch einen Engel. Dieser
Himmelsbote fordert beide auf, zur Goldenen Pforte, einem der Stadttore von
Jerusalem, zu gehen. Dort begegnen sich beide und umarmen sich voll Freude. Diese
Begegnung wird als der Augenblick der Unbefleckten Empfängis Mariens angesehen.
Maria wird ohne Erbsünde empfangen, damit sie die Mutter des Gottessohnes
werden kann.
Anna wird als ältere Frau mit Kopftuch oder Haube und mit Buch (Altes Testament)
abgebildet, Joachim als alter, bärtiger Mann mit langem Rock oder Mantel,
Krückstock oder Hirtenstab mit schaufelförmigem oberen Ende, meist mit zwei
Tauben in einem Körbchen.
Häufige Abbildungen sind die Begegnung der beiden Eheleute an der Goldenen
Pforte und die Szene, in der die Mutter Anna ihrer Tochter Maria das Lesen
beibringt. Joachim ist Patron der Eheleute, Anna der Hausfrauen, Mütter und der
Bergleute. Maria wird häufig mit dem Silber verglichen, sie kommt aus dem Schoss
der Mutter Anna, so wie das Silber aus dem Berg kommt (Rattenberg, Schwaz etc.).
Elisabeth und Zacharias
Elisabeth ist eine
Verwandte Marias.
Die Ehe mit
Zacharias blieb bis
ins hohe Alter
kinderlos. Doch dann
wurde ihnen die
Geburt eines Sohnes
verkündet, den sie
“Johannes” (”Gott ist
gnädig”) nennen
sollten. Als ein Engel
Zacharias die Geburt
eines Sohnes angekündigte, glaubter er nicht und wurde wegen seines Zweifels mit
Stummheit bestraft. Sechs Monate später besuchte Maria Elisabeth (Szene der
“Heimsuchung”). Johannes wurde ein halbes Jahr vor Jesus geboren. Nach der
Geburt des Kindes schrieb Zacharias den Namen “Johannes”, den der Engel ihm
verkündet hatte, auf eine Wachstafel und konnte wieder sprechen.
Elisabeth ist als ältere Frau, meist mit Kopftuch, Zacharias als jüdischer Priester mit
gehörnter Mitra und Weihrauchfass dargestellt.
Bei der Szene der “Heimsuchung” besucht Maria Elisabeth, beide sind schwanger.
Während der Umarmung bewegt sich Jesus in Maria und Elisabeth ruft aus: “Du bist
gepriesen unter den Frauen, und gepriesen ist die Frucht
deines Leibes! Woher kommt mir dies, dass die Mutter
meines Herrn zu mir kommt? ...” (Lk 1,39-56).
Johannes der Täufer
Sohn des Priesters Zacharias
und seiner Frau Elisabeth, ein
halbes Jahr vor Jesus geboren.
Johannes zog früh zu einem
asketischen Leben in die
Wüste hinaus und trat dort
mit 30 Jahren öffentlich als
Bußprediger und Wegbereiter
von Christus im Jordantal auf.
Er taufte Christus (”Taufe
Christi”), wurde von Herodes
gefangen genommen und enthauptet.
Dargestellt wird er meist als Asket in Fellbekleidung mit
Kreuzstab und dem Lamm als Zeichen des Gotteslamms. Er ist auf vielen Taufbecken
zu finden, wo er mit einer Schale oder einer Muschel Jesus im Fluss Jordan tauft.