Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Die Kreuzabnahme

Josef von Arimathäa, ein Mitglied des

Hohen Rates, der aber der Verurteilung

Jesu nicht zugestimmt hatte, erhält von

Pilatus die Erlaubnis, den Leichnam Jesu

vom Kreuz abzunehmen. Er hüllt ihn in

ein Leintuch und bereitet ihn zur

Bestattung vor. Nikodemus hilft ihm, er

bringt Myrrhe und Aloe zum

Einbalsamieren des Körpers.

Was ist dargestellt?

Zunächst besteht die Gruppe aus drei

Personen, Jesus, Maria und Johannes. Die

Mutter Maria kann Jesus küssen oder seinen Kopf in ihren Händen halten. Später

kommen dann Josef von Arimathäa und

Nikodemus hinzu. Es können aber auch

weitere Helfer vorhanden sein. Die

Männer nehmen Jesus vom Kreuz herab.

Maria Magdalena, erkennbar an ihrem

langen Haar und einem Salbgefäß, gehört

meist auch zur Szene. Deutlich ist bei

allen Beteiligten die Trauer erkennbar,

vor allem die Frauen drücken ihren

Schmerz aus. Am Kreuz kann eine Leiter

lehnen. Jesus wird in eine Leinentuch

gewickelt. Im Barock ist die Szene meist

sehr dramatisch und bewegt dargestellt.

Am Boden kann eine Schüssel mit dem

Blut Christi stehen, manchmal liegt die

Dornenkrone dort.