© Anton Prock 2014
Hortus conclusus (verschlossener Garten)
Der Hortus
conclusus
(verschlossener
Garten) ist ein
Raum, in dem alle
Sinnbilder Mariens
zusammengefasst
werden. Diese
stammen aus dem
Hohe(n)lied, der
Weisheit Salomos,
Jesus Sirach,
marianischen
Typologien, aus Hymnen und Gebeten. Es handelt sich um Gleichnisbilder für Maria,
die meist in lateinischer Sprache bezeichnet sind. Sehr oft wird eine Vielzahl von
Darstellungen geboten. Der verschlossene Garten ist als Ort der Abgeschiedenheit,
der Geborgenheit sowie der
Unberührtheit Marias zu sehen.
Was ist dargestellt?
In einem von einer Mauer oder
einem Weidezaun umsäumten
Garten weilt Maria inmitten von
meist fünfzehn Sinnbildern.
Manchmal ist auch das mystische
Einhorn dabei.
Die Gleichnisbilder aus dem Hohe(n)lied: versiegelter Brunnen, Brunnen der Gärten,
Turm Davids, Turm aus Elfenbein, Lilie unter Dornen, auserwählt wie die Sonne,
schön wie der Mond.
Aus der Weisheitsliteratur (Jesus Sirach 24) sind folgende Allegorien der
personifizierten Weisheit
genommen: die
hochgewachsenene Zeder, der
köstliche Ölbaum, der
Rosenstock.
Aus dem Alten Testament
können übernommen werden:
der brennende Dornbusch, der
Stab Aarons, das Vlies Gideons,
die verschlossene Pforte
Hesekiels und das blühende Reis
aus dem Stamm Jesse.
Aus der Hymnenliteratur
stammt das uralte Sinnbild Maria mit dem Meerstern (stella maris), d. h. Leitstern.
Die Bezeichnung “Meerstern” wurde schon der Isis beigegeben.