Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Hirsch

Nach antiker Vorstellung soll der Hirsch mit seinem Atem giftige Schlangen aufspüren, sie zertreten und verzehren. Das Gift jedoch treibt ihn zu einer Quelle. Er trinkt das Wasser, erbricht das Gift und ist dann wieder völlig gesund. Der Physiologus berichtet, dass der Drache vor dem Hirsch in eine Erdspalte flieht. Der Hirsch füllt seinen Bauch mit Quellwasser, speit es in die Erdspalte und treibt damit den Drachen heraus. Schließlich tötet er das Untier. Gott hat durch seine Heilslehren den Drachen, das Böse, getötet.

Im Psalm 42,2 steht: “So wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine

Seele, Gott, nach dir.” Durch das “Wasser des Lebens”, die Taufe, und durch das

Evangelium wird die menschliche Seele vom Bösen befreit. Somit symbolisiert der

Hirsch die Taufe.