Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Adam und Eva - Sündenfall

Bei Adam und Eva handelt es sich nach dem Alten Testament um das von Gott aus Erde geschaffene Menschenpaar, das im Paradies, im Garten Gottes, lebte. Luzifer, der das Böse verkörpert, brachte beide in Versuchung, und sie aßen von der verbotenen Frucht. Beide sind nackt abgebildet. Dargestellt werden meistens drei Szenen: Erschaffung Adams und Evas, der Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies. Die Erschaffung der ersten Menschen geschieht “nach dem Ebenbild Gottes”. Gott wird dabei in Menschengestalt dargestellt. Adam wird aus dem Staub des Erdbodens gebildet, Eva aus einer Rippe Adams. Der Sündenfall ist das wichtigste Thema. Die listige Schlange überredet Eva, von den verbotenen Früchten des Baumes, der mitten im Garten steht, zu essen. Sie verspricht ihnen, dass sie wie die Götter sein werden und Gutes und Böses erkennen können. Nachdem Eva von der Frucht gegessen und auch Adam davon gegeben hat, erkennen sie, dass sie nackt sind. Die Schlange, in der sich der Satan manifestiert, windet sich um den Baum der Erkenntnis. Manchmal trägt die Schlange auch einen weiblichen Kopf. Adam und Eva halten ihre Hände oder Blätter vor ihre Nacktheit. In der Kunst wird gerne der Apfel dargestellt, doch dürfte es sich viel eher um einen Feigenbaum gehandelt haben. Der Gleichlaut im Lateinischen von malum = “Apfel” und malum = “das Böse, Übel” hat hier sicher eine Rolle gespielt. Gott selbst vertreibt Adam und Eva  aus dem Paradies. In der Kunst wird die Vertreibung gerne durch einen Engel mit oder ohne Schwert dargestellt.