Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Die Himmelfahrt Mariens

Seit dem 12. Jh. wird die leibliche

Himmelfahrt gefeiert, seit 1950 ist

sie Dogma (unumstößliche

kirchliche Lehre). Im Beisein der

Apostel steigt Maria direkt von

ihrem Grab in den Himmel empor.

Seit dem frühen Mittelalter wird das

Fest am 15. August gefeiert. Meist

wird die Szene zusammen mit dem

Tod und der Krönung Mariens

dargestellt. Häufig werden

Himmelfahrt und Krönung

verbunden und gemeinsam

abgebildet. Der Legende nach warf

Maria vom Himmel aus dem Apostel

Thomas ihren Gürtel zu als Beweis für ihr Aufsteigen zu Gott. Besonders in Italien war

diese “Gürtelspende Mariens an Thomas” ein beliebtes Motiv.

Was ist dargestellt?

Meist umstehen die Apostel das

geöffnete und leere Grab, die

junge Maria schwebt darüber

auf einer Wolke, begleitet von

musizierenden und jubelnden

Engeln. Im Grab sind oft rote

Rosen als Zeichen der Märtyrer

und weiße Lilien als Symbole der

Jungfrauen und Bekenner des

Glaubens zu sehen. Die Apostel

gestikulieren erstaunt in heller

Aufregung. Im Himmel warten

Gottvater, Jesus und der Heilige

Geist auf sie, um sie zu krönen.