© Anton Prock 2014
Hahn
Der Hahn ist Sinnbild des Wächters gegen den Teufel, der
angeblich nur bis zum ersten Hahnenschrei am Morgen sein
böses Werk vollbringen kann. Er soll aber auch vor Geister
und Dämonen warnen und diese verscheuchen.
Der Hahn ist der Verkünder des Tages, er kräht bei
Sonnenaufgang. Damit kündigt er auch Jesus an, denn
Jesus wird gleichgesetzt mit der Sonne. Die Sonne
wiederum bedeutet Licht und Leben. Am Jüngsten Tag wird
Jesus zum Gericht erscheinen.
Das Tier symbolisiert im
Volksglauben aber auch Kampflust und Kampfbereitschaft.
Schon bei den Kelten hatte der Hahn ebenso sexuelle
Symbolik und stand für Lebenslust, Liebe und Fruchtbarkeit,
für die männliche Kraft und Energie. Somit ist er in vielen
Kulturen Fruchtbarkeitssymbol schlechthin.
Meist ist ein vergoldeter Hahn auf Kirchturmspitzen zu
finden. Damit ist er Sinnbild für Christus. Die aufgehende,
unbesiegbare Sonne wird vom Hahn begrüßt. Der Hahn zeigt
meist auch die Windrichtung an.
Auch auf den kleinen Glockentürmchen von Bauernhöfen ist das Tier häufig zu
finden. Früher wurden diese Glocken geläutet, um die auf den Feldern arbeitenden
Bauersleute zum Mittagessen etc. zu holen.
Verleugnung durch Petrus
Beim Letzten Abendmahl kündigt
Jesus seinen nahen Verrat an und
sagt auch, dass in der kommenden
Nacht alle Jünger von ihm abrücken
würden. Petrus weist dies heftig
zurück. Jesus antwortet: “In dieser
Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du
mich dreimal verleugnen” (Mt. 26,34;
Mk. 14,30). Als Jesus von Kaiphas
verhört wird, fragen eine Magd und
zwei Männer Petrus, ob er zu Jesus
gehöre, doch Petrus verneint. Plötzlich kräht der Hahn,
Petrus erkennt seinen Verrat und weint.
Deshalb ist der Apostel Petrus mit dem Hahn auch gerne
auf Beichtstühlen als Zeichen der Reue und Buße zu
finden. Auf Beichstühlen ist auch häufig die hl. Maria
Magdalena, die große Sünderin, die ihre Sünden bereut,
abgebildet.