Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Die Auferweckung des Lazarus

Lazarus ist der

Bruder der

Maria von

Bethanien, die

mit Maria

Magdalena

gleichgesetzt

wird sowie der

Martha. Er ist

schwer krank

und stirbt. Als

Jesus in das Haus der Schwestern kommt, beklagen diese, dass ihr Bruder noch leben

könnte, wenn Christus früher gekommen wäre. Weiter Juden fragen, warum Jesus

den Tod des Lazarus nicht verhindert hat. Jesus geht zum Grab und lässt den Stein

wegrollen. Er will ein Zeichen setzen und ruft Lazarus, der sich aus dem Grab erhebt.

Seine Leichentücher

werden entfernt.

Mit der Auferweckung

des Lazarus will Jesus

zeigen, dass Gott ihn

gesandt hat.

Totenerweckungen sind

in der antiken

Mythologie ein Zeichen

des Eingreifens der

Götter. Auch Petrus und Paulus erhielten von Jesus die Macht, Leben zurückzugeben.

Die Erweckung des Lazarus gilt auch als Vorläufer für die Auferstehung Christi von

den Toten und steht für das ewige Leben. Zu Martha spricht Jesus: “Ich bin die

Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wir leben, auch wenn er stirbt!”

Was ist dargestellt?  

Maria und Martha knien meist vor dem jugendlichen Jesus. Maria (Maria

Magdalena) ist an ihrem langen Haar zu erkennen. Lazarus ist in weiße Tücher

eingewickelt und steigt aus dem Grab heraus. Christus streckt ihm die Hand

entgegen. Das Grab kann eine Vertiefung im Boden sein oder ein Hohlraum in einer

Art Hügel. Verschiedene Personen halten sich wegen des Verwesungsgestanks mit

kleinen Tüchern die Nasen zu. Die Mimik und Gestik der anwesenden Personen

drückt Verwunderung und Erstaunen aus.