Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Maria im Rosenhag (Rosengarten)

Bei dieser

Darstellung

erscheint Maria

meist als gekrönte

Himmelskönigin im

Paradiesgarten, der

von einer Hecke

oder einer Mauer

umgeben ist. Der

geschlossene Garten

symbolisiert die

Jungfräulichkeit.

Grundlage bilden

der Paradiesgarten

(1. Mose 2,8-15) 

und der Hortus

conclusus des

Hohenliedes. Begleitet wird sie von verschiedenen Heiligen, manchmal auch von

Gottvater und Jesus. Besonders beliebt ist das Thema in der spätmittelalterlichen

Kunst der oberrheinischen Meister. Das Paradies, das durch Eva verschlossen wurde,

wird durch Maria wieder geöffnet.

Was ist dargestellt?

Die als junge, sanfte und liebliche

Frau dargestellte Maria sitzt meist

auf dem Boden oder auf einer Bank

oder einer Mauer und hält das

Jesuskind. Ein Purpurkissen, Sterne

um ihr Haupt und die Mondsichel zu

ihren Füßen können ihre Attribute

sein. Verschiedene Blumen und

Früchte, die mit Maria in Verbindung

gebracht werden, sind dargestellt, so

etwa Rosen, Veilchen, Erdbeeren,

Maiglöckchen, Schneeglöckchen, Nelken, Äpfel, Birnen,

Trauben, etc. Vögel fliegen herum und singen. Rote Rosen

weisen auf die Liebe und den Opfertod Jesu hin, weiße

Rosenknospen symbolisieren die Reinheit Mariens. Im

Hohelied des Alten Testaments wird Maria als “Rose unter

Dornen” bezeichnet (Hld 2,2). Engel können musizieren, Tiere ebenfalls auf Maria

hinweisen.

Meist wird Maria von Heiligen begleitet, so etwa von den hll. Ursula, Barbara,

Katharina, Cäcilia, Lucia u. a.

Blumen als Mariensymbole