© Anton Prock 2014
Die Fußwaschung
Die Fußwaschung
gehört zum
Letzten
Abendmahl.
Noch während
des Mahls
wäscht Jesus
seinen Jüngern
die Füße. Petrus
wehrt sich
zunächst
dagegen, doch Christus erklärt ihm, dass er ohne das Waschen nicht Teil seiner
Gemeinschaft werde.
Dieser Brauch entspricht einem alten orientalischen Höflichkeitserweis, der meist
von Sklaven verrichtet wurde. Der Hausherr selbst wusch nur ganz besonderen
Gästen die Füße. Es war jedoch auch üblich, vor den Mahlzeiten die Füße zu
waschen.
Die Fußwaschung
durch Jesus ist
einerseits als Akt der
Demut gegenüber
seinen Jüngern zu
sehen, andererseits
aber als Zeichen der
Sündenvergebung -
er wäscht sie rein von
ihren Sünden. Hohe
geistliche
Würdenträger wie
Äbte und Domherren, aber auch weltliche Fürsten, nahmen sie an Armen und
Bettlern von der Straße vor. Seit dem 12. Jh. gibt es die Fußwaschung am
Gründonnerstag an zwölf alten Männern. Im Laufe des Mittelalters wird sie immer
mehr ein Zeichen der Sündenvergebung.
Was ist dargestellt?
In einem großen Raum steht der Tisch des Letzten Abendmahls. Christus trägt einen
Schurz, ist meist im Profil dargestellt, beugt sich herab oder kniet am Boden und
wendet sich nach rechts. Er wäscht Petrus die Füße. Es kann aber auch sein, dass
Christus vor Petrus
steht, der seine
Hände abwehrend
erhoben hat und
auf den Kopf
deutet. Petrus
wollte auch Hände
und Kopf
gewaschen
bekommen, doch
Jesus lehnte ab. Die
anderen Apostel
können die
Sandalen ausziehen. Auch der spätere Verräter Judas Iskariot ist bei den Aposteln
dabei. Der hat meist ein hässliches Gesicht, trägt ein gelbes Gewand, keinen oder nur
einen sehr kleinen Heiligenschein. Nordeuropäische Künstler stellen ihn gerne
rothaarig dar - die Farbe des Feuers, des Blutes und der Sünde.