© Anton Prock 2014
Darbringung Jesu im Tempel
Nach jüdischem
Glauben waren
alle
erstgeborenen
Knaben Eigentum
des Gottes Jahwe.
Am 40. Tag nach
der Geburt
wurden sie dem
Herrn dargebracht
und durch ein
Opfer vom
Tempeldienst ausgelöst. Maria durfte erst 40 Tage nach der Geburt den Tempel
wieder betreten, denn so lange galt sie, wie alle Frauen nach einer Geburt, als
unrein.
Was ist dargestellt?
Die Szene spielt in einem Tempel, meist an
einem Altar. Josef und Maria bieten Jesus dem
alten Priester Simeon dar, der in dem Kind den
Erlöser (Messias) kennt, es in die Arme nimmt
und als das Licht preist, das die Heiden
erleuchtet und dem Volk Israel als Retter
erstrahlt. Dem alten Simeon war prophezeit
worden, er werde noch zu Lebzeiten die
Geburt des Messias erleben. Auch die 84-
jährige Prophetin Hanna (meist mit Schriftrolle
als Gelehrte ausgewiesen) erkennt in Christus
den Erlöser (Lk 2,22-40). Maria oder Josef hält
einen Korb mit zwei Tauben, das vorgeschriebene Reinigungsopfer für eine arme
Frau, die gerade geboren hat. Entweder trägt Maria das Kind oder Simeon hält es in
verhüllten Händen, wobei das Verhüllen als ein höfischer Unterwerfungsgestus zu
interpretieren ist.
Maria Lichtmess (2. Februar)
Das Fest wird am 2. Februar gefeiert und
als Maria Lichtmess bezeichnet. Schon
im 10. Jh. war es mit einer Kerzenweihe
und einer Lichterprozession verbunden,
woher die Bezeichnung “Lichtmess”
kommt. Simeon spricht von Jesus als
“Licht der Offenbarung”, worauf die
dargestellten Kerzen hinweisen.
Maria Lichtmess war früher für das
bäuerliche Leben eine sehr wichtiges
Datum, es war das Ende des alten und
der Beginn des neuen Arbeitsjahres. An
diesem Tag erhielten die Knechte und
Mägde ihren Lohn und konnten ihre Arbeitsstätte wechseln.
Anfang Februar hat der Tag schon merklich zugenommen, es ist schon länger hell. Im
Volksmund gibt es dazu folgenden Spruch: “Weihnachten um an’ Muggenschritt,
Neujahr um an’ Hahnentritt, Dreikönig um an’ Hirschensprung, Maria Lichtmess um a
ganze Stund.”